Susanne Haupt – Diogo Mendes – Andrea Schmetzstorff
Susanne Haupt – künstlerische Leitung
„Trachte danach, dass du von Herzen glaubst, was du mit dem Munde singst, und dass du mit Taten bewährst, was du mit dem Herzen glaubst.“
Die Sopranistin Susanne Haupt, aufgewachsen in Kairo, Berlin und Dresden, genoss bereits in ihrer Kindheit eine umfassende musikalische Ausbildung in den Fächern Gesang, Klavier, und Ballett. Nach ihrem Abitur an der Kreuzschule Dresden absolvierte sie ein Gesangsstudium an der Leipziger Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ bei Kammersängerin Prof. Regina Werner- Dietrich. Bereits während ihres Studiums sammelte sie in verschiedenen Hochschulproduktionen erste Bühnenerfahrung. Auf ein Soloengagement am Landestheater Altenburg folgte die langjährige Mitwirkung als Gast in verschiedenen Inszenierungen der Oper Leipzig und der Musikalischen Komödie.
Im Zentrum ihres künstlerischen Schaffens steht jedoch das Singen Alter Musik. So konzertiert sie mit verschiedenen Soloprogrammen unterschiedlicher kammermusikalischer Besetzung. Als Konzertsolistin wird sie vor allem im Oratoriengesang engagiert. Dabei arbeitet sie mit renommierten Dirigent*innen und Klangkörpern zusammen. Die große Leidenschaft der Sängerin gilt den Werken von Johann Sebastian Bach. Für hörgbehinderte Menschen ist seine Musik, welche einen wesentlichen Teil unserer Kultur ausmacht, kaum zugänglich. Um dem etwas entgegenzusetzen, gründete die Sopranistin das Ensemble „SING and SIGN“, bestehend aus hörenden und hörbehinderten Akteur*innen, mit dem sie innerhalb der von ihr konzipierten Konzertreihe „BACH- mit den Augen hören“, viele seiner geistlichen Vokalwerke mit Gebärdensprache zur audiovisuellen Aufführung bringt und sich damit sowohl an Hörbehinderte als auch an Hörende richtet.
Als Gesangspädagogin gibt sie außerdem ihr Wissen als Stimmbildnerin weiter. Die musikalische Förderung von Kindern ist ihr dabei ein besonderes Anliegen. So arbeitet sie derzeit als Kinderstimmbildnerin beim EU-Projekt „Opera InCanto“ der Oper Leipzig sowie beim Projekt „Singt euch ein“ der Musikschule „Johann Sebastian Bach“ Leipzig. In diesem Rahmen unterrichtet sie auch an Förderschulen, wie der Gehörlosenschule Leipzig. Sie wirkte als Stimmbildnerin bei den Kinder- und Jugendchören der Oper Leipzig, leitete zeitweise mehrere Kinderchöre und rief das Projekt „Oper für Kinder“ ins Leben.
Andrea Schmetzstorff – Leitung Deafperformer*innen
Andrea Schmetzstorff wurde schwerhörig geboren und war im Alter von 16 Jahren an Taubheit grenzend schwerhörig. Sehr spät erlernte Andrea DGS (Deutsche Gebärdensprache) in ihrer Ausbildung für Hör- und Sprachgeschädigte in Leipzig. Andrea absolvierte eine Ausbildung zur hauswirtschaftstechnischen Helferin in Leipzig und engagiert sich ehrenamtlich in der Gehörlosengemeinde und Gebärdenfreizeitverein. In dem Gebärdenchor „SingSongs“ sammelte Andrea seit 2009 Erfahrungen im Musikdolmetschen. Im inklusiven Ensemble Sing & Sign übersetzt Andrea die biblischen Texte in Gebärdensprache, steht als Solistin auf der Bühne, leitet den Chor der Gebärdengemeinschaft und macht Texte barrierefreier für die Gebärdengemeinschaft zugänglich.
Diogo Mendes – Musikalische Leitung
In Augsburg 1991 geboren, begann Diogo Mendes bereits mit fünf Jahren seine musikalische Ausbildung bei den Augsburger Domsingknaben und lernte neben dem Gesang auch Klavier, Oboe und Mandoline. An der Hochschule für Musik und Theater Leipzig studierte er im Hauptfach Gesang und Musiktheater bei KS Prof. Jürgen Kurth und KS Prof. Roland Schubert.
Diogo Mendes ist heute ein gefragter Solist und regelmäßiger Gast bei Festivals wie dem Leipziger Bachfest, der Greifswalder Bachwoche, den Messiean-Tagen in Görlitz, dem Rhone-Festival für Liedkunst oder den „Dias da Musica“ in Lissabon. Dabei sang er unter Dirigenten wie Hans-Christoph Rademann, Jos van Veldhofen, Gotthold Schwarz, Matthias Foremny ound Herrman Max.
In Meisterkursen bei u.a. Prof. Phillip Moll, Prof. Alexander Schmalcz, Elly Ameling, Graham Johnson, Peter Kooij oder Emma Kirkby bildete er sich besonders im Liedgesang und in der alten Musik weiter.
Erste Opernerfahrungen sammelte Diogo Mendes u.a. als Graf Eberbach in Albert Lortzings „Der Wildschütz“, als Fürst Ottokar in Carl Maria von Webers „Freischütz“, mit den Titelpartien in Mozarts „Don Giovanni“, Hans Werner Henzes „Ein Landarzt“, Händels „Imeneo“ und als Hans Scholl in Udo Zimmermanns „Weiße Rose“.
Diogo Mendes ist Preisträger des Lortzing-Wettbewerbs in Leipzig, des Kammermusikwettbewerbs in Leipzig, des Brahms-Wettbewerbs in Pörtschach, des Wettbewerbs „Schubert und die Moderne“ in Graz und des Greifswalder Bachwettbewerbs.
Seit 2019 studierte er privat Korrepetition und Ensembleleitung bei Prof. Ulrich Vogel und Prof. Hartmut Hudezeck. Er leitet mehrere Ensembles im Raum Leipzig und feierte 2021 sein Operndebut als Dirigent mit Händels „Imeneo“. Ab dem Wintersemester 2022/23 studiert er Korrepetition bei Prof. Hudezeck an der HMT Leipzig.